Sich Zeit nehmen und umherschlendern
Der Begriff „Markt“ stammt aus dem Lateinischen. „Mercatus“ steht für „Handel“, „merx“ für „Ware“. Allgemeinsprachlich bezeichnet er das regelmäßige Zusammentreffen von Händlern an einem bestimmten Platz, um Waren – meist des täglichen Lebens – zu verkaufen. Jener Ort aber ist seit jeher auch ein zentraler Treffpunkt, an dem sich Menschen eines Dorfes oder einer Stadt versammeln. Es ist ein Ort des Sozialen.
Treffpunkt Flohmarkt – für die Käufer Zeitvertreib, für die Händler Business
Der Flohmarkt Altefeld bilckt auf eine langjährige Tradition zurück, die nun an einem ganz besonderen Ort neu auflebt.
Hohe Preise, widrige Wetterbedingungen und selbst der boomende Internethandel können dem Charme des Trödelns offenbar nichts anhaben. Es gibt eine treue Anhängerschaft, die auf das ganz besondere Flair schwört. Sie besteht aus den Käufern genauso wie aus den Verkäufern.
Es geht auch um den Erhalt der Dinge
Bereits als Kind hat Birgit auf dem Trödelmarkt ausrangierte Sachen verkauft. Ihre Oma wohnte dort, sie hatte die Sachen aussortiert. Birgit erinnert sich gerne daran. Ihr geht es um den Erhalt von Dingen. „Die Sachen hier werden alle wiederverwertet, wir selbst tragen auch nur Second Hand, kaufen uns nie Neues.“ Irgendwer wird schon solche Weingläser brauchen, an denen sie sich längst satt gesehen haben. Der Gewinn ist für sie zweitrangig, „bei uns geht viel mit Sympathie einher“.
Treffpunkt Flohmarkt
Würde man eine Typologie von Verkäufern auf Flohmärkten aufstellen, gäbe es wohl fünf Typen: die Profis, die Idealisten, die Hobbyisten, die Gutmenschen und die Kommunikativen. Zur Definition: Profis verdienen ihren Unterhalt mit dem Trödeln. Idealisten leben den Urgedanken des Recyclings aus. Hobbyisten misten ihren Hausstand aus, um sich zu entlasten und nebenbei ein paar Euro zu verdienen. Gutmenschen verkaufen für einen guten Zweck. Kommunikative sehen den Ort als einen der Begegnung.
Quelle: Berliner Morgenpost